Samstag, 20. Juni 2015

(Weiter-)Bildung ist ein Menschenrecht

Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2015

Am 04. Dezember 2000 hat die UN-Vollversammlung den 20. Juni zum zentralen internationalen Tag für Flüchtlinge ausgerufen. Dieser Tag soll auf das Schicksal, aber auch die Kraft, den Mut und den Durchhaltewillen von über 50 Millionen Flüchtlingen weltweit aufmerksam machen.

Die staatlich anerkannten Weiterbildungsträger von Rheinland-Pfalz halten flächendeckend ein umfangreiches und differenziertes Angebot vor, das auch Menschen mit Zuwanderungsgeschichte offen steht. Darüber hinaus sind spezielle Maßnahmen entwickelt worden, die die Lebenssituation und die Lernbedürfnisse dieser Menschen besonders berücksichtigen. Neben Angeboten zur Vermittlung von Kenntnissen gesellschaftlicher und kultureller Strukturen, dem Zugang zu Gesundheitsbildung sowie beruflicher Qualifizierung und damit Teilhabe am Arbeitsmarkt sind insbesondere Maßnahmen zur Vermittlung von Sprachkenntnissen von zentraler Bedeutung.

Im Jahr 2015 führen die Landesarbeitsgemeinschaft anderes lernen, die Evangelische Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (ELAG), die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) und der Verband der Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz 60 Sprach- und Orientierungskurse für Flüchtlinge an 34 Standorten im Land durch. Gefördert werden diese Kurse über den Europäischen Sozialfonds (ESF) und aus Mitteln des Ministeriums für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen Rheinland-Pfalz (MIFKJF).

Dazu Steffi Rohling, Vorsitzende des Landesbeirats für Weiterbildung in Rheinland-Pfalz: „Die ESF-geförderten Kurse sind ein zentraler Baustein unserer Sprach- und Orientierungsangebote für Flüchtlinge. Darüber hinaus finanzieren die rheinland-pfälzischen Weiterbildungsträger, wie z.B. die Kommunen oder die Kirchen, zahlreiche weitere Kurse für Flüchtlinge. Durch Spendengelder konnten ebenfalls Weiterbildungen für Flüchtlinge realisiert werden. Die Mitgliedsorganisationen des Bildungswerks des Landessportbundes haben zudem eine pauschale Zusatzversicherung für ihre Vereine abgeschlossen, die Bewegungsangebote für Flüchtlinge bereithalten. Unsere Mitgliedseinrichtungen übernehmen an dieser Stelle eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung und leisten mit großem Engagement wichtige Integrationsarbeit“
Die ESF-Sprach- und Orientierungskurse sind in drei Modulen aufgebaut, beginnend mit einem einfachen Sprachkurs, der sich an Menschen richtet, die über keine bzw. wenig deutsche Sprachkenntnisse verfügen. Ziel in diesem Kurs ist es, Möglichkeiten für eine grundlegende Verständigung zu schaffen, damit der unmittelbare Lebensalltag sprachlich besser bewältigt werden kann. Ziel des zweiten Moduls ist es, die bereits erworbenen Sprachkenntnisse schrittweise und auf die individuellen Bedarfe angepasst zu erweitern. In Modul drei steht der Kurs im Zusammenhang eines möglichen Eintritts in das Berufsleben.

„Kursübergreifend ist das zentrale Anliegen, dass diese Menschen sich wieder als möglichst selbstbewusst erleben. Sie sollen sich, trotz formaler Einschränkungen, als Menschen erleben, die ihre Interessen selbstverantwortlich und selbstbestimmt vertreten und ihr Leben entsprechend gestalten können“, so Rohling.

Kontakt
Steffi Rohling
Vorsitzende des Landesbeirats für Weiterbildung in Rheinland-Pfalz
Verbandsdirektorin, Verband der Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz e.V.
Telefon: 0 61 31 / 2 88 89 – 10
E-Mail: rohling [at] vhs-rlp.de

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