Donnerstag, 24. November 2022

Weiterbildungspreis würdigt herausragende Projekte

Das Land Rheinland-Pfalz hat gemeinsam mit dem Landesbeirat für Weiterbildung fünf Projekte mit Vorbildcharakter mit dem Weiterbildungspreis Rheinland-Pfalz 2022 ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde erneut der Sonderpreis der Medienanstalt Rheinland-Pfalz vergeben.

Weiterbildungspreis 2022 - Gruppenfoto

Weiterbildungsminister Alexander Schweitzer stellte das große Engagement der Anbieter von Weiterbildungen während der Corona-Pandemie heraus: „Es galt, kurzfristig neue Wege und Alternativen zu finden, um Weiterbildungen trotz Lockdown-Phasen weiter anbieten zu können. Gefragt waren neue methodische, technische und organisatorische Konzepte und Strukturen. Ich freue mich, dass wir heute Weiterbildungspreise für Projekte überreichen können, die beispielhaft zeigen, dass neue und zukunftsweisende Lehr- und Lernformate entstanden sind. Diese werden auch nach der Pandemie bestehen bleiben und die Weiterbildungsangebote bereichern.“

„Mit viel Kreativität und Innovationskraft ist es den Trägern gelungen, Weiterbildungen neu auszurichten und sicherzustellen. Die eingereichten Projekte machen die große Bandbreite der entstandenen und umgesetzten Ideen deutlich und ich freue mich, dass wir Projekte aus ganz unterschiedlichen Themenbereichen auszeichnen konnten“, sagte Stefanie Brich, Vorsitzende des Landesbeirates für Weiterbildung.

Dr. Marc Jan Eumann, Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, hob die besondere Bedeutung von Medienkompetenz in der Corona-Pandemie hervor: „Medienkompetenz bedeutet, Medien zu verstehen und sicher anzuwenden.“ Im Zeitalter der Digitalisierung sei mediale Teilhabe eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen einer demokratischen Gesellschaft. „Medienkompetenz ist Demokratiekompetenz – auch deswegen sind innovative digitale Projekte so wichtig. Denn attraktive Weiterbildungsangebote werden nachgefragt.“

Minister Schweitzer unterstrich die Bedeutung der Weiterbildung im Wandel der Arbeits-welt und für die Teilhabe an der Gesellschaft. „Auch in den Veränderungen durch die Pandemie ist es gelungen, alle Zielgruppen im Blick zu halten und diejenigen anzusprechen, die mit Blick auf Chancengerechtigkeit besonders auf Unterstützung angewiesen sind. Mein Dank gilt den Weiterbildungseinrichtungen für die gute Zusammenarbeit und Sicherung eines vielseitigen Angebotes, das flexibel auf aktuelle Herausforderungen reagiert und an den Bedarf anpasst.“

Der Weiterbildungspreis und der Medienpreis werden alle zwei Jahre an herausragende Projekte der Weiterbildung vergeben. Die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger oblag einer Jury aus Vertreterinnen und Vertreten der Wissenschaft, betrieblicher Weiterbildung, Gewerkschaft und dem Bereich Ehrenamt in der Weiterbildung, dem Landesbeirat für Weiterbildung sowie der Medienanstalt Rheinland-Pfalz.


Mit dem Weiterbildungspreis 2022 wurden folgende Projekte ausgezeichnet:

Projekt „erwachsenenbildung.digital“

Träger: Zentren Bildung und Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
Unterstützung haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Transfer der eigenen Inhalte in den digitalen Raum. Dazu wurden Videos erstellt, die unter freier Lizenz auf der Internetseite zur Verfügung stehen, und praxisnah Orientierung in den Bereichen Online-Didaktik, Methodik und Technik geben. Die Inhalte werden weiter aktualisiert und sind kostenfrei zugänglich.


Projekt „Schulabschluss nachholen in Corona-Zeiten“

Träger: Kreisvolkshochschule Mainz-Bingen e.V.
Entwicklung einer digitalen Strategie, um die Vorbereitungskurse für das Nachholen von Schulabschlüssen in Zeiten des ersten Lockdowns 2020 und in der folgenden Pandemiezeit weiterführen zu können. Dadurch hatten alle Teilnehmenden der Kurse die Chance, einen Schulabschluss zu absolvieren. Neben der Entwicklung und Umsetzung eines digitalen Konzeptes für die Weiterführung der Kurse lag ein Schwerpunkt auf der Vermittlung digitaler Schlüsselkompetenzen der Teilnehmenden.


Projekt „Hybride Veranstaltungsreihe `Recht in Leichter Sprache´

Träger: Katholische Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz
Schulung für Menschen mit Behinderungen sowie Lehrkräften für Alphakurse, Mitarbeitende in Werkstätten und Menschen, die in Werkstätten für Menschen mit Behinderung arbeiten zu unterschiedlichen rechtlichen Fragen und Grundlagen. Ziel war es, Teilhabechancen für Menschen mit Behinderungen zu erhöhen und ein Bewusstsein für die eigenen Rechte zu fördern. Durch die Kooperation mit Lehrkräften in Alphakursen und Schlüsselpersonen in Werkstätten für Behinderte wurde der Transfer in Alltag und Beruf unterstützt.


Projekt: „PerSe Plus – TrimmDichPfad“

Träger: Arbeit und Leben gGmbH
Agil konzipierter digitaler Parcours, der die Grundlagen der handwerklichen Selbst-verwaltung auf 12 Stationen interaktiv und spielerisch vermittelt. Zielgruppe sind Ehrenamtliche in der Selbstverwaltung im Handwerk. Über das praxisnahe Bildungs-angebot werden auch Interessierte an das Ehrenamt herangeführt und neue Zielgruppen erschlossen. Die Konzeption ermöglicht sowohl ein individuelles, als auch ein kooperatives Durchschreiten des Parcours und ist ebenso für Präsenzveranstaltungen geeignet.


Projekt: „IKIGAI: Das Spiel.“

Träger: Katholische Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz
Serious Game zur beruflichen (Neu-) Orientierung. Das Onlinespiel schafft ein Angebot zur Auseinandersetzung mit der eigenen Berufsbiographie und individuellen Vorlieben. Es orientiert sich an Modellen der japanischen Philosophie und unterstützt in erster Linie Berufsanfängerinnen und -anfänger sowie Personen in berufli-chen Umbruchssituationen durch Fragestellungen, die das Suchen und Finden des persönlichen Lebensglücks erleichtern sollen.


Sonderpreis der Medienanstalt Rheinland-Pfalz:

Projekt: Neue hybride und interaktive Lernszenarien in der Erwachsenenbildung

Träger: Volkshochschule Kaiserslautern e.V.
Entwicklung hybrider Lernszenarien, um auch in Lockdown-Zeiten eine interaktive Teilnahme an Bildungsveranstaltungen zu ermöglichen. Augenmerk lag hierbei sowohl auf der Schulung von Lehrenden, als auch auf dem Einsatz besonderer Technik. Die facettenreiche Maßnahme unterstützt bei der Durchführung von hybriden Formaten und bereitet die verschiedenen Akteure auf den Umgang mit moderner Technik und die Rahmenbedingungen hybrider Formate vor. Das Konzept war Grundlage für Beratung und Schulung weiterer 25 Einrichtungen bundes- und landesweit.